Im Westchor der Moritzkirche werden bis zum 26.05.2019 Flügel ausgestellt sein, die im Rahmen des schulbegleitenden Praktikums der G2 mit Schülern der Übergangsklasse 7/8 bg an der St. Georg Mittelschule entstanden sind.

 


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Entfalte dich

„Du bist ein absoluter Adler“

Was ist es, was das Fliegen an sich hat, was mich sehnsüchtig werden lässt und uns alle eint?

Ich erwische mich immer wieder beim Stehlen eines Blickes, beim heimlichen Abschweifen in blaue Weiten und Suchen nach Freiheit. Ich suche am Himmel nach einem Vogel, der mich fortträgt, für einen Augenblick entführt. Es bleibt bei kurzen Augenblicken, denn ich bin gebannt von akustischen Klängen in der Luft und zarten Worten, die zu einer inspirierenden Rede verwoben werden. Am Montag, dem 13.05.2019, wurde die Ausstellung „Entfalte dich“ am Westchor der Moritzkirche eröffnet, von Hannes Buntschuh mit seiner Gitarre, von einem herrlich bunten Publikum und einer strahlenden Gabriele Smekal.

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Gezeigt wird interaktive Streetart Kunst, die Studierende aus dem ersten Ausbildungsjahr des Staatsinstitutes gemeinsam mit Schülern der Mittelschule St. Georg auf dem Kreuz geschaffen haben.
Interaktive Streetart Kunst? Für sich alleine betrachtet sind die Begriffe klar, aber in Kombination? Hier wurde etwas ganz Besonderes verwirklicht, besonders, weil so viel Herz und Gemeinschaft dahintersteckt. Die Studis und die Schüler haben aus verschiedensten Recyclingmaterialien, wie Chipstüten oder Tetra Paks, Flügel zusammengesetzt. Sie haben versucht, den innersten Charakter von uns allen zu manifestieren und in die Wirklichkeit zu heben. Doch die Flügel werden nicht einfach in ein Museum gehängt und betrachtet. Sie werden bis zum 20.05.2019 frei zugänglich im Westchor der St. Moritz Kirche ausgestellt. Dieser offene Kunst- und Kulturraum passt perfekt zu den Werken und den Gedanken hinter ihnen, denn es geht um das Streben nach Großem, Aufbruch, Gemeinschaft und Courage. So lange die Flügel ausgestellt sind, ist es ausdrücklich erwünscht, dass jeder Besucher Teil der Kunst wird, in Interaktion tritt und den Flügeln einen Körper schenkt. Frau Smekal hat es in der Eröffnungsrede schön beschrieben:  „Wer einmal das Fliegen erlebt hat, wird immer danach streben“. Die Jugendlichen, die Studierenden und alle Beteiligten haben es bewiesen, jeder von uns ist im Innersten Engel, Phönix, Adler oder Schmetterling und geschaffen für Großes, man muss nur aufstehen und danach streben.

Was die Raupe Ende der Welt nennt, nennt der Rest der Welt Schmetterling.

Michael Schalk

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Schnippeln, schnippeln, schnippeln

Die Flügel aus Recyclingmaterial wurden von Studierenden  des Staatsinstituts für die Ausbildung von Fachlehrern  in ihrem studienbegleitenden Praktikum an der St. Georg Mittelschule zusammen mit der Übergangsklasse 7/8 bg gestaltet. Das bedeutete zunächst einmal: fleißig Material sammeln. Die Theaterrequisite am Institut und das Klassenzimmer von Frau Miller verwandelten sich in eine Art Wertstoffhof. Dann sortieren, ausschneiden, fest tackern. Wir alle hatten den Arbeitsaufwand für unsere lebensgroßen Flügelpaare deutlich unterschätzt und gegen Ende drohte fast die Motivation zu schwinden.

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Aber das Durchhalten hat sich gelohnt – die Werke, die im Westchor der Moritzkirche als interaktives Street Art Projekt bis zum 26.5.2019 ausgestellt sind (Ja, wir sind wegen der großen Resonanz eine Woche in Verlängerung gegangen!), werden von den Augsburgern begeistert angenommen, kaum ein Moment vergeht, an dem nicht davor gestaunt, posiert und fotografiert wird.  

Was bedeutet interaktives Street Art Projekt? Es bedeutet, dass das Kunstwerk erst durch das aktive Mittun des Betrachters entsteht. Die Flügel suchen noch ihren Körper, um vollständig zu sein. Das eigentliche Kunstwerk entsteht also erst individuell im Foto, das gemacht wird.

Warum haben wir uns die Mühe gemacht, unsere Werke aus Tetrapacks, Chipstüten, Schokoladenpapierchen und leeren Kaffeeverpackungen zu gestalten? Aus wertvollen Rohstoffen, die ansonsten im Müll, in der Natur oder im Meer landen? Bei der Friday for Future Bewegung gehen auch hier in Augsburg junge Menschen jeden Freitag für den Klimaschutz und für einen sorgsameren Umgang mit der Natur auf die Straße. Auch vom Staatsinstitut gibt es eine Gruppe von Studierenden, die sich jeden Freitagnachmittag (ohne Schuleschwänzen) zum Demonstrieren trifft. Mit unserem interaktiven Street Art Projekt wollen wir diese Aktion unterstützen und ein Zeichen setzen für Nachhaltigkeit und eine lebenswerte Zukunft in einer intakten Umwelt, in der sich jeder frei entfalten kann.

Gabriele Smekal

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