Werkpädagogischer Tag 2018: Werken ist wesentlicher Bestandteil kultureller Bildung – so wie Technik und Design Phänomene menschlicher und kultureller Entwicklung sind. Bildungstheoretische, politische und ökonomische Interessen sind mit dem Fach Werken/Design verbunden. Auf Grund der fortwährenden technischen Neuerungen unterliegt auch das Werken einem kulturellen Wandel, der im Unterricht zu berücksichtigen ist.
Mit dem nunmehr dritten Werkpädagogischen Tag in Bayern wird das Ziel verfolgt, das Fachverständnis im Bereich „Werken/ Design“ weiterzuentwickeln und mit konkreten Praxisbeispielen das Spektrum didaktischer Potenziale im
Werken für alle Schulstufen und Schularten zu erweitern. Vorträge zum problemlösenden Gestalten und zum Forschenden Lernen betonen die Relevanz des Fachs Werken und loten die didaktischen Potenziale der Umwelt- und Produktgestaltung aus. Vertreterinnen und Vertreter aus Industrie und Handwerk erläutern die Anforderungen an das Fach Werken aus ihrer Perspektive. Zahlreiche Angebote an Stationen bieten praxisorientierte Ideen, kleine Workshops und Tipps für den Werk- und Kunstunterricht. Eine Podiumsdiskussion erörtert die Zukunftsperspektiven des Fachs allgemein ebenso wie konkrete Anliegen der
Die Ergebnisse der Veranstaltung sollen in die fachdidaktische Forschung hineinwirken und unmittelbar der fachdidaktischen Diskussion und Lehre zur Verfügung gestellt werden. Nicht zuletzt können curriculare Diskurse und die Lehrplanentwicklung davon profitieren. [Auszug aus Flyer Universität Augsburg]
Auf dem Werkpädagogische Tag stellte das Staatinstitut seine Ausbildung zur Fachlehrerin und zum Fachlehrer an 10 Stationen exemplarisch dar.
In der Ausbildung Werken Technik vermitteln wir technische, handwerkliche und gestalterische Grundlagen, um fußend auf diesen Kenntnissen und Fertigkeiten problemorientierte Aufgaben zu lösen. Im Feld des Lehrens erarbeiten wir mit den Studierenden kompetenzorientiert eigene unterrichtliche Konzepte.
Einige Impressionen vom Werkpädagogischen Tag
Bildquelle: privat
Vielleicht dient das ein oder andere auch als Anregung für den eigenen Unterricht.
Infostand Staatsinstitut (Kloep/Rößle)
Informationen zur Fachlehrerausbildung in Bayern und zum Einsatz von Fachlehrern werden am Infostand gegeben. Dabei werden größere Werkarbeiten ausgestellt.
Maschinen/Maschinentechnik (Thomas Pfeil)
Mechanismen der Vergangenheit werden erforscht, um Techniken der Gegenwart zu begreifen. Dabei klären die Maschinen von Leonardo da Vinci über eine problemlösende Auseinandersetzung mit dessen Techniken treffend mechanische Funktionsprinzipien.
Goldschmiedearbeiten/Schmucktechnik (Uli Heckmeier)
Studierende entwerfen zeichnerisch Schmuckstücke, welche sie auch praktisch realisieren. Dazu liegen einige Dokumentationsmappen zu bereits gefertigten Werkstücken aus - diese werden in kleinen Vitrinen/Schaukästen ausgestellt.
Papier/Stempeldruck (Utz Christina)
Gestaltung von Umschlagpapier mittels Stempeldruck (Skizzenheft, Reisetagebuch etc.) Schwerpunkt: Entwicklung und Gestaltung von Mustern.
Werkspezifischer Unterrichtsverfahren (Alois Pöbl)
Die notwendige und korrekte didaktische Reihenfolge werkspezifischer Unterrichtsverfahren wird an drei Tischen aufgezeigt; vom Lehrgang über die Werkaufgabe zum Projekt. Alle drei Unterrichtsverfahren beinhalten grundlegend kompetenzfördernde Spezifika, welche sich je mit steigender Anforderung von Verfahren zu Verfahren ändern. Darum ist die korrekte Reihenfolge und später didaktisch überlegte Mischung wichtig, um Überforderungen zu vermeiden und Gefahren abzuwehren. Mit Hilfe von exemplarischen Werkstücken wird dies logisch und anschaulich verdeutlicht.
Lehrgang - Bohren und Gewindeschneiden (Alois Pöbl)
Bohren und Gewindeschneiden sind grundlegende Arbeitstechniken mit einer starken ökonomischen und sicherheitstechnischen Komponente. Eine grundlegende Einführung mittels Lehrgang ist unumgänglich, dabei kommt auch die Lehrerdemonstration um Einsatz. Wenn diese nicht methodisch passend aufbereitet wird, bleibt diese Methode wenig effektiv. Das korrekte Vorgehen wird am Werkstückbeispiel „Memohalter“ gezeigt.
Werkaufgabe – Beispiele (Alois Pöbl)
Anhand von ausgestellten Beispielen werden die vielfältigen Möglichkeiten der Werkaufgabe dargestellt. Als didaktische Vorstufe zum Projekt stellt die Werkaufgabe je nach Aufgabenstellung eine prozessorientierte und problemlösende Methode dar, welche äußerst kreative Ansätze erlaubt, auf die Projektarbeit vorbereitet und dabei in alle Bereiche der Kompetenzorientierung eindringt.
Projektarbeit – Beispiele (Alois Pöbl)
Anhand von ausgestellten Beispielen werden die vielfältigen Möglichkeiten der Projektarbeit dargestellt. Als höchste didaktische Werkstufe dringt die Projektarbeit je nach Ausführung in alle Bereiche der Kompetenzorientierung ein und deckt alle Lernstufen ab.
Lehrfilme (Stefan Wagner)
Lehrfilme eignen sich innerhalb des gesamten Spektrums von Unterrichtsverfahren als Methode zum selbstständigen Erarbeiten von Arbeitstechniken. Als Beispiel hier Bohren mit der Ständerbohrmaschine und Gewindeschneiden welches gerne praktisch angewendet werden kann.
Holzarten, Holzeigenschaften, Verwendung von Holz (Tobias Zaha)
Der gezielte Medieneinsatz in fachtheoretischen Unterrichtseinheiten ermöglicht die aktive Teilnahme der Schüler bei der Wissensvermittlung. Dies soll mit ausgestellten Medien anschaulich vorgestellt werden.
Elektrotechnik – Polwendeschaltung (Helmuth Wiesinger)
Es sollen didaktische und methodische Möglichkeiten zur Vermittlung von Lerninhalten im Bereich Elektrotechnik aufgezeigt werden.Dabei werden Werkstücke ausgestellt, welche aufzeigen, wie der Schüler motiviert an Lerninhalten geführt werden kann. Die Gäste sollen mit Unterstützung von Studierenden Methoden erfahren, die den Schüler zum Lernen anregen.
Thema: Technik R7: Lernbereich 2/(1) (Kunststoff) (Tamara Haberstock)
Herstellung eines InEar-Wicklers (Kabelaufwickler für Kopfhörer) aus Kunststoff. Entwicklung nötiger Kriterien, die ein InEar‑Wickler erfüllen muss sowie die Festlegung der Bewertungskriterien. Die jeweils beste Idee wird anschließend in eine Planungsskizze umgesetzt und gefertigt.
Das Gesamtprogramm der Fachtagung finden Sie hier.
Weitere Informationen bekommen Sie zu gegebener Zeit auf der Webseite des Lehrstuhls für Kunstpädagogik der Universität Augsburg.