Eine fächerübergreifende Wochenplanarbeit aus dem technischen Bereich. Im Rahmen der Fächer Werken, Technisch Zeichnen und Kommunikationstechnik, fand für uns, die Gruppe G1 aus dem ersten Ausbildungsjahr, eine fünfwöchige Wochenplanarbeit statt.
Unter dieser Arbeit versteht man ein freies Arbeiten, bei dem uns Studieren der Raum und die Zeit gegeben wurde, unsere Werkstücke anzufertigen. Dabei lag neben den Planungen der Sequenzen auch die Beschaffung der benötigten Materialen in unserer eigenen Verantwortung.
Ein Ziel einer Wochenplanarbeit ist es also auch, an sich selbst zu wachsen und u. a. Neues auszuprobieren und eigene Erkenntnisse zu gewinnen. Neben der Aufgabe ein Brettspiel zu gestalten, galt es handwerklichen Anspruch hoch und den Maschineneinsatz möglichst gering zu halten. Bei der Entwicklung der Spiele hatte jeder Studierende seine eigenen Ideen. Durch die vielen neuen und unterschiedlichen fachlichen Erkenntnisse und Zusammenhänge war diese Arbeitsform der Wochenplanarbeit für jeden eine motivierende Herausforderung.
Beispiele und Aussagen einzelner Studierender
"Die Projektarbeit umfasste auch das Fach Technisch Zeichnen, in dem uns die Aufgabe gestellt wurde, unsere Spielelemente darzustellen. Zur Aufgabenstellung gehörte die Werkzeichnung, was eine Dreitafelprojektion mit Bemaßung ist."
Sophie Hackl und Anna Schmid
"Ich habe während unseren Projektwochen das Spiel Moraki-Kemu angefertigt, bei diesem Spiel handelt es sich um eine andere Form des bekannten Spiels "Vier gewinnt."
"Bei diesem Werkstück galt es als besondere Herausforderung, viele Bohrungen zu machen. Jedoch musste ich - bedingt durch die Größe des Spielbrettes - freihandbohren und konnte nicht einfach die Ständerbohrmaschine verwenden. Als erstes muss man sich die Bohrpunkte markieren, dies kann man mit einem Bleistiftkreuz oder mit einem Vorstecher erledigen. Die Bohrmaschine muss man mit einer hohen Drehzahl verwenden. Wichtig ist ferner, dass man immer beim Ansetzen darauf achtet, dass der Bohrer senkrecht steht um ein perfektes Loch zu bohren. Unter dem Werkstück muss eine Unterlage fixiert werden, sodass das Brett nicht unten ausreißt.“
Thilo Papenfuhs
"Im Fachbereich Kommunikationstechnik galt es, einen DIN-gerechten Brief an eine potenzielle Schreinerei für die Holzbestellung zu schreiben. Darin war eine Materialliste inbegriffen. Außerdem mussten die Spielregeln des Brettspiels mit einem Textverarbeitungsprogramm zusammengeschrieben werden. Ein weiteres Augenmerk galt der Gestaltung der genannten Textdokumente sowie eines Deckblatts und Inhaltsverzeichnisses über das gesamte Projekt."
Dominik Kalemba
"Bei meinem Spiel musste ich die Spielplatte beschriften, und stand vor der Frage der Realisation. Brandmalerei schien mir die beste Lösung. Ich informierte mich genauer darüber und kam zu der Erkenntnis, dass nicht jedes Holz geeignet dafür ist. Empfehlenswert ist ein Holz, welches weich, hell und unbehandelt ist. Weniger geeignet sind dagegen Tannenholz, Eichenholz oder Spanholz, gerade im letzteren Fall können giftige Gase unter dem Einfluss von Hitze austreten. Einen Brandmalkolben kostet zwischen 20 bis ca. 300 €.
Arbeitsvorgang:
- lüftbaren Raum wählen
- Brett schleifen und Staub entfernen
- gewünschtes Motiv mit Kohlepapier oder Bleistift auftragen
- Brenner erhitzen, bis die Spitze rot ist
- Brennspitze auf dem Holz langsam von oben nach unten ziehen
- Oberfläche nochmals schleifen, evtl. lackieren oder einölen“
Franziska Huber
"In unseren Projektwochen habe ich mich für das Spiel „Schiffe versenken“ entschieden. Hier lag der Schwerpunkt darin, unter dem Spielbrett einen Kasten mit Fächern zu erstellen. Das genaue Anzeichnen der einzelnen Bauelemente war einer der wichtigsten Schritte des Projekts. Grund dafür war, dass in meinem Spielbrett die Fächerlöcher ausgesägt wurden, die nun zum Kasten passen mussten. Die Ecken wurden auf Gehrung gesägt und die Zwischenwände wurden mit Hilfe von Nuten miteinander verbunden. Der Boden des Kastens wurde eingestuft, anschließend alles zusammengebaut und verleimt."
Julian Heim
"Zum Furnieren benötigte ich Furniere
- benötigt werden Furniere aus Nussbaumholz und Ahorn, die Trägerplatte MDF und das Furnierband
- Aus Furnierresten vom Schreiner schneide ich Keile.
- Dann klebe ich mit Furnierband immer abwechselnd ein helles und ein dunkles Holz aneinander bis die 360° geschlossen sind.
- Anschließend lege ich runde Schablonen in verschiedenen Durchmessern nacheinander auf und schneide kreisrunde Scheiben aus, die dann gegeneinander gedreht werden. Das Material wird nochmal fixiert.
- Die MDF-Trägerplatte wird dünn mit Leim eingestrichen und beidseitig mit den vorbereiteten Furnieren beklebt und in eine Presse gelegt.
- Nach dem Leimen wird die Schicht mit dem Furnierband abgeschliffen
- Die Platte wird ausgeschnitten, die Kanten versäubert und das fertige Spielbrett mit Leinöl eingelassen“
Maria Huber