Nach Aufwärm- und Lockerungsübungen entwickelten wir dieses Jahr in Kleingruppen kurze Spielszenen, die Beteiligte einer Vernissage darstellen. Im Fach Bildnerischen Praxis/Raum des 2. Ausbildungsjahres befasst man sich das erste Mal im Rahmen unserer Ausbildung mit Darstellendem Spiel.
Jeder einzelne sollte in überzeichneter Weise einen bestimmten Typus spielen. Uns war bewusst, dass viele Klischeevorstellungen zu so einer Veranstaltung existieren und diese wollten wir deutlich machen. Gleichzeitig konnte man so auf die teilweise absurden existierenden Verhältnisse zu Wert und Preisentwicklung auf dem Kunstmarkt und die angebliche Kennerschaft so mancher Beteiligter hinweisen. Überhöhtes Geltungsbewusstsein von Künstlern, Galeriebesitzern und Kunstsammlern der wirklichen Kunstwelt sollte persifliert werden.
Gerade weil wir im Institut die Kunst hoch schätzen, bestand keine Gefahr, dass die Aufführung als eine prinzipielle Negation der Kunst verstanden werden konnte. So mischten sich die Darsteller unter das Publikum der echten Vernissage des 3. Ausbildungsjahres, im Bewusstsein richtig verstanden zu werden und ließen dort die Karikaturen von Kunstkennern, Besuchern und anderen Beteiligter lebendig werden.
Wir danken dem 3. Ausbildungsjahr für den gewährten Spielraum während der Vernissage Ihrer Abschlussausstellung.